„Alle Akteure der Gesellschaft sind gefragt“, stellte der Minister heraus. „Auch in Dörfern und Städten kann zum Beispiel durch insektenfreundliche Lichtquellen, blütenreiche Vorgärten oder insektenfreundlich bewirtschaftete Wiesen viel getan werden. Der Erfolg unserer 2015 initiierten landesweiten Mitmachaktion „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ mit inzwischen 300 insektengerecht bewirtschafteten Wiesen macht mich zuversichtlich, dass das gelingen kann.“
Weiter sieht das Konzept beispielsweise die Förderung von Totholz im Wald, den Ausbau von Feldhecken und Ufergehölzen sowie die Stärkung insektengerechter Weidewirtschaft und Gewässerrandstreifen vor, um wertvolle Lebensräume für Insekten zu schaffen. Ziel ist es, naturnahe Lebensräume zu erhalten und aufzuwerten. Die Roten Listen sollen fortgeführt und verstärkt als Frühwarnsystem genutzt werden. Zudem sind spezielle Artenschutzprogramme, die Stärkung von Biotopverbunden sowie eine intensive Zusammenarbeit mit den Akteuren Teil des Konzeptes. Durch Umweltbildungsmaßnahmen sollen Planer, Kommunen, Privat- und Kleingärtner, Wohnungsbaugenossenschaften, Unternehmen und weitere Akteure über mögliche Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt aufgeklärt werden, wie etwa Fassaden- und Dachbegrünung, die Verwendung einheimischer Pflanzenarten oder mechanische Unkrautbekämpfung.
Im Entwurf des Handlungskonzeptes spielt die Landwirtschaft als größte Flächennutzerin eine hervorgehobene Rolle. „In den letzten Jahren haben wir große Fortschritte gemacht. Wir wollen uns aber auf dem Erreichten nicht ausruhen und streben an, den Anteil insektenfreundlich bewirtschafteter Landwirtschaftsflächen bis 2030 signifikant zu erhöhen. Mit unserer Zukunftsinitiative simul+ können wir auch technologisch im Insektenschutz wichtige Impulse setzen. Zum Beispiel erforschen wir, wie die Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutz noch zielgenauer gesteuert und damit verringert werden kann.“